Gerade Hobbyfilmer stehen beim Videodreh oft vor einem grundsätzlichen Problem: Wie und wann beleuchtet man sein Motiv richtig? Am Anfang wird man eine spezielle Beleuchtung von Videos mitunter gerne vernachlässigen, doch wenn man sein Motiv „im richtigen Licht“ präsentiert, wird dies die Bildqualität und die Wirkung des gesamten Films drastisch steigern. Wie aber setzt man dies um?

Reicht Sonnenlicht?

Ob Sonnen- bzw. Tageslicht für die Beleuchtung beim Dreh ausreicht, hängt vor allem vom Drehort und der gewünschten Wirkung ab. Wer oft unter freiem Himmel dreht, kann beispielsweise ausschließlich auf Tageslicht zurückgreifen, notfalls mit Tageslichtlampen, um die Wirkung zu verstärken. In geschlossenen Räumen kann je nach den bestehenden Gegebenheiten entweder Tageslicht oder Kunstlicht zum Einsatz kommen. Eine Mischung beider Varianten sollte vermieden werden, da dies die Ergebnisse oft verfälscht. Je nach gewünschtem Effekt kann man das eher rötliche Kunstlicht benutzen, um zum Beispiel Hautunreinheiten zu kaschieren, während das bläuliche Tageslicht diese noch betonen kann.

Wie zeigt man die „Schattenseiten“?

Je heller, desto besser, mag man vielleicht denken. Doch dieser Eindruck täuscht. Fast noch wichtiger als das richtige Licht sind die richtigen Schatten. Sie sind es erst, die einer Szene klare Konturen und räumliche Tiefe verleihen. Ohne sie fehlt den Bildern Plastizität und der Betrachter kann keine Vorstellung von der Beschaffenheit der abgebildeten Dinge gewinnen. Will man etwas realistisch und für den Betrachter „greifbar“ präsentieren, muss man darauf achten, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beidem zu schaffen. Weder dürfen die Bilder zu hell werden und den Betrachter blenden, noch kann man riskieren, Teile der Szene zu dunkel und im Video schneiden unkenntlich werden zu lassen.

Wie erreicht man diese Ausgewogenheit?
Die grundlegende Technik bei Dreharbeiten ist die 3-Punkt-Beleuchtung, bei der drei Lichtquellen durch geschickte Positionierung und das richtige Verhältnis zueinander ein sehr effektvolles Zusammenspiel von Licht und Schatten erzeugen. Dabei hat das Führungslicht als das stärkste der drei die Aufgabe, die grundsätzliche Verteilung und Form der Schatten festzulegen. Die oft sehr schwach oder indirekt eingesetzte zweite Lichtquelle, die Aufhellung, dient dazu, dass selbst die sehr dunkel gehaltenen Schattenbereiche noch erkennbar sind und gibt dem Objekt ein wenig mehr Kontur. Das hinter dem Objekt positionierte Spitzlicht erzeugt einen Lichtkranz als Kante, die hilft, Vorder- und Hintergrund in der Aufnahme deutlicher zu unterscheiden und räumliche Tiefe darzustellen.

Technische Anforderungen an die Lichtquellen

Lichtquellen sollten stark genug sein, um erkennbare Effekte zu erzielen, aber den Betrachter oder Kameramann auch nicht blenden. Ein Lichtmessgerät, mit dem man immer wieder die Lichtstärke überprüfen kann, sollte daher zur Ausrüstung gehören. Dies kann besonders dann wichtig werden, wenn man aus Kostengründen auf teure Geräte verzichtet und lieber günstige Lichtquellen wie etwa Reflektoren, kleine Lampen oder ähnliches einsetzt. Sofern man solche Mittel richtig nutzt und die üblichen Regeln beachtet, sind gute Ergebnisse einfach erzielt.